„kurz begriffen…“ – meine Grundanschauungen, Werte, Ethik,
Lebenssinn

  • Der Körper und die Sinne sind das Tor zur äußeren Welt.
    Der Verstand ist der Wächter zu diesem Tor.
    Das Herz weiß, wie diese Pforte  zu durchschreiten geht.
  • Wer Körper, Verstand, Herz und Gespür in Einheit gebracht hat, ist seinem Mittelpunkt in der Regel verbunden.
  • Der Körper will wahrgenommen und als Spürinstanz ernst genommen werden: Damit er als Resonanzorgan für anstehende Entwicklungen aller Art geeignet ist.
  • Darum ist der Kontakt zu sich selbst für eine gelungene psychische Entwicklung von zentraler Bedeutung.
  • Wer sich nicht spürt, weiß eher wenig von seiner Befindlichkeit, und vermag sich in der Welt nicht gut zu orientieren und zu steuern, weder in Lebensvollzügen, noch in Sinnfragen.
  • Wer sich aber gut verbunden ist, der weiß auch seine Gefühle zu orten und sie als Signal anstehenden Bedarfs oder Überschusses zu deuten und zu nutzen. Er erhöht  damit Selbst-Bewusstheit, Selbstbewusstsein,  Stabilität und Selbstwirksamkeit.
  • Wer dergestalt zentriert und bei sich ist, der ist auch offen für sein Gegenüber und wird sich kontaktfreudig und selbstbestimmt auf dieses zu beziehen wissen.
  • Wer sich selbst respektiert und liebt wie seinen Nächsten, der wird auch Verstand und Gespür damit in Einklang bringen und wahrnehmungsfähig, freudefähig, wachsam und tolerant sein.
  • Wer DAS erleben kann, der ist auch fähig, mit Leichtigkeit und Genuss zu lernen. Er nährt sich vom „erfahrungsgespeisten Wissen“ wie die Biene vom Nektar.
  • Wer auf diese Art weiß, integriert sein Wissen in den täglichen Lebensvollzug, vervollständigt sich darin immer mehr und weitet sich in den Herzens- und Seelenraum hinein.
    Desgleichen kann dann auch „Leistung“ jeglicher Art freudevoll erlebt werden.
  • So in den eigenen Lebensvollzug gestellt (und sich ihm stellend), ist man den Höhen und Tiefen des Lebens weitaus gewachsener und mit sich selbst und den Dingen des Lebens einig.
  • Wer in solcher Einigkeit und Einheit nach und nach aufgeht, versteht jede Krise als Anstoß zu einem nächsten Entwicklungsschritt. Er steht dem Leben energievoll und kraftvoll gegenüber und zeigt autonomes Verhalten (Autonomie bedeutet auch „sich selbst Gesetz sein“).
  • Wer solche Schritte macht, kann sich seiner Geschichte versöhnlich verbinden, ist nicht mehr gebunden und daher frei von Anklage, Hader, Ansprüchlichkeit, Überheblichkeit und Verurteilung und Selbstabwertung.
  • Wer dergestalt frei ist, der ist der Liebe zunehmend selbstlos verbunden und die Liebe ihm.
  • Ein solcher Mensch weiß auch, wo er Verantwortung übernehmen kann und will und wo auch eine Grenze gegenüber jeglicher Überverantwortlichkeit zu ziehen ist.
  • Wer so in allseitiger Bezogenheit steht, wird von ihr psychisch und seelisch „in Stand“ gesetzt und kann heil und heilsam sein.
  • Hier beginnt, so gewollt, auch das Seelenleben als Hinwendung zur Alleinheit.

 

Menschenwürde heißt: Inkarnation all dessen, was den Menschen frei, groß
und ewig macht, was in ihm, dem Weltgeschöpf, den schöpferischen Funken
schürt und hütet.

Carl Zuckmeyer, Aufruf zum Leben